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Kieferknacken – unbedenklich oder gefährlich?

Bei vielen Menschen knackt und knirscht der Kiefer manchmal beim Kauen oder Gähnen. Das klingt nicht gut – aber ist es wirk­lich ein Grund zur Sorge? Über Ursa­chen, mögliche Folgen und Behand­lungs­me­thoden infor­miert der folgende Blog-Beitrag.

Frau gähnt und bedeckt ihren Mund mit der Hand, trägt ein weißes T-Shirt, neutraler Hintergrund.

Kennen Sie das? Sie kauen gerade einen großen Bissen von Ihrem leckeren Bröt­chen oder gähnen einmal richtig herz­haft – und mit einem Mal knackt es schreck­lich laut in Ihrem Kiefer. Viel­leicht knackt es auch noch bei der nächsten oder über­nächsten Kaube­we­gung – und dann ist das störende Geräusch plötz­lich wieder weg.

Warum knackt der Kiefer?

Dieses laute Knacken wird in Ihrem Kiefer­ge­lenk verur­sacht – und zwar so ähnlich wie auch bei den anderen Gelenken Ihres Körpers. So kann die Knor­pel­scheibe zwischen Gelenk­kopf und Gelenk­schale bei der Bewe­gung Ihres Kiefers etwas verrut­schen, verzö­gert reagieren und verspätet nach­gleiten. Dadurch entsteht das knackende Geräusch.

Wenn die Knor­pel­scheibe hingegen ganz verrutscht ist, reibt der Gelenk­kopf in der Gelenk­schale – also Knochen auf Knochen. Dann ist ein Knir­schen zu hören. Beru­hi­gend zu wissen, ist hierbei aber schon einmal Folgendes: Die Knack- und Knirsch­ge­räu­sche erscheinen uns nur so laut, weil sie in der Nähe der Ohren entstehen.

Mögliche Auslöser für Kiefer­kna­cken stellen dabei Zähne­knir­schen, Zahn­fehl­stel­lungen, Zahn­ersatz, ein früherer Unfall – zum Beispiel ein Schlag auf den Kiefer – sowie auch gene­ti­sche Faktoren dar. Bei Frauen knackt der Kiefer übri­gens häufiger als bei Männern. Denn sie besitzen allge­mein ein etwas schwä­cheres Binde­ge­webe, sodass die darin befes­tigte Knor­pel­scheibe ein biss­chen leichter verrut­schen kann.

Ist das Knacken im Kiefer gefährlich?

In der Regel stellt Kiefer­kna­cken kein Grund zur Sorge dar – gerade, wenn es selten vorkommt. Sobald das Knacken oder Knir­schen aller­dings in Verbin­dung mit Beschwerden auftritt, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Zahn­arzt verein­baren, damit dieser Sie entspre­chend unter­su­chen und behan­deln kann.

Bei den mögli­chen Beschwerden kann es sich zum Beispiel um Schmerzen, Schwel­lungen oder Bewe­gungs­ein­schrän­kungen im Kiefer, Zahn­schmerzen, Muskel­ver­span­nungen oder Schmerzen im Kopf‑, Nacken‑, Schulter- oder Rücken­be­reich handeln. Mehr Infor­ma­tionen speziell zum Thema „Kiefer­schmerzen“ finden Sie in unserem Blog-Beitrag „Was können Sie gegen Kiefer­schmerzen tun?“.

Wie wird Kieferknacken behandelt?

Je nach Ursache des Knackens wird Ihr Arzt Ihnen eine darauf ausge­rich­tete Behand­lung vorschlagen. Oft helfen schon kleine Verhal­tens­än­de­rungen dabei, dass sich Ihre Kaumus­ku­latur wieder entspannen kann – und nur so kann auch Ihre Knor­pel­scheibe wieder in eine normale Posi­tion im Gelenk zurück­kehren. Dies können Sie zum Beispiel durch eine weniger kauin­ten­sive Ernäh­rung, Entspan­nungs­the­rapie und Lern­tech­niken zur Kontrolle von Anspan­nung und Stress sowie Wärme­be­hand­lungen und Physio­the­rapie erreichen.

Wenn eine Zahn­fehl­stel­lung das Kiefer­kna­cken verur­sacht, bietet sich gege­be­nen­falls eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung an. Bei Menschen, die (vor allem nachts) mit den Zähnen knir­schen, können Kunst­stoff­schienen für eine Entlas­tung des Gelenks sorgen. Mehr Infor­ma­tionen speziell zum Thema „Zähne­knir­schen“ finden Sie in unserem Blog-Beitrag „Zähne­knir­schen – Ursa­chen, Folgen und Behand­lung“. Nur in ganz seltenen Fällen ist eine Opera­tion des Kiefer­ge­lenkes notwendig.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie einen Termin verein­baren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

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