Warum klingt ein Zahnarztbohrer so gruselig und wie kann ich die Geräusche am besten ausblenden?
Der Bohrer von Ihrem Zahnarzt klingt vielleicht wirklich nicht besonders vertrauenserweckend. Trotzdem ist er sehr nützlich und eine große Hilfe im Kampf für Ihre Mundgesundheit. Warum er sich etwas gruselig anhört und wie Sie die Geräusche am besten ignorieren können, erfahren Sie hier.
Der Bohrer – Ihr Freund und Helfer
Wenn es sich Kariesbakterien in Ihrem Zahn so richtig schön gemütlich gemacht haben, kommt der Zahnarztbohrer zum Einsatz. Mit ihm kann Ihr Zahnarzt ganz einfach die befallenen Bestandteile des Beißers gründlich abtragen und die Karies vollständig entfernen.
Das kleine rotierende Instrument arbeitet sich dabei erst einmal durch die harte Zahnsubstanz und schaufelt dann die von Karies befallenen Stellen schonend aus dem Beißer heraus. Außerdem kann Ihr Zahnarzt mit dem Bohrer Höhlungen anfertigen, in die später die Füllungen einsetzt werden. Zusätzlich wird der Bohrer auch beim Entfernen von rissigen Füllungen und altem Zahnersatz in die Hand genommen.
Weitere interessante Informationen hierzu können Sie auch in unseren Blog-Beiträgen „Zahnarztinstrumente: Welche gibt es und wie werden sie eingesetzt?“ und „Wenn der Zahnarzt bohren muss – Ablauf, Schmerzen und Heilung“ nachlesen.
Moderne Zahnarztbohrer schaffen dabei beeindruckend viele Umdrehungen pro Minute – 150.000 bis 500.000. Sie sind hoch technisierte Instrumente und besitzen entweder einen Mikromotor – wie zum Beispiel der Rosenbohrer, der vergleichsweise starke Vibrationen erzeugt – oder eine durch Druckluft angetriebene Turbine. Diese Geräte sind dann eher vibrationsarm, erzeugen allerdings einen pfeifenden Klang beim Bohren.
Warum klingt der Bohrer so gruselig?
Eigentlich arbeiten moderne Bohrer sogar relativ leise. Wenn Sie aber auf dem Zahnarztstuhl sitzen, kommen Ihnen die Geräusche viel lauter und unangenehmer vor.
Da wäre zum einen das unangenehme Rumpeln und Rattern der Bohrer. Dieses Geräusch wird über Ihren betroffenen Beißer, Ihren Kieferknochen und Ihren Schädelknochen verstärkt und weitergeleitet. Zum anderen wirken auch die hohen, pfeifenden Quietsch-Geräusche der Bohrer viel lauter – denn wenn sich das Instrument in Ihrem Mund an die Arbeit macht, befindet es sich sehr nah an Ihren Ohren. Zusätzlich wirkt Ihre Mundhöhle wie ein Resonanzraum, der die Geräusche noch weiter verstärkt.
Tipps für den Zahnarztstuhl: Geräusche ignorieren
Ihr Zahnarzt kann mit einem modernen Bohrer ausgesprochen präzise arbeiten und Ihnen effizient dabei helfen, Ihre Zahnschmerzen und sämtliche Kariesbakterien zuverlässig wieder loszuwerden. Wenn dieser hoffnungsvolle Gedanke allein Sie nicht über das gruselige Surren des Bohrers hinwegtrösten kann, können Ihnen vielleicht die folgenden Tipps helfen.
Am besten versuchen Sie, die Geräusche des Zahnarztbohrers bewusst auszublenden. Richten Sie Ihren Fokus auf Alternativen und bringen Sie sich einfach Ihre eigene Geräuschkulisse mit auf den Zahnarztstuhl.
Wenn Sie während der Behandlung Ihre Lieblingsmusik oder ein Hörbuch hören, konzentrieren Sie sich nicht so sehr auf den Bohrer und können stattdessen bei der Behandlung etwas Angenehmem lauschen.
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Haftcreme: Vorteile, Wirkung und Tipps zur Anwendung
Herausnehmbarer Zahnersatz kann Ihnen im Alltag eine große Stütze sein. Wie Haftcreme Ihnen zusätzlich helfen kann und wie Sie diese einsetzen sollten, erfahren Sie hier.
Welche Vorteile bietet eine Haftcreme?
Besonders wenn der Zahnersatz noch sehr neu ist, kann eine Haftcreme Ihnen dabei helfen, sich leichter an Ihre dritten Zähne zu gewöhnen.
Außerdem kann sie Ihnen mehr Halt und Sicherheit im Alltag – beim unbeschwerten Essen, Sprechen und Lachen – verleihen, denn die Creme hilft zuverlässig, Ihre Prothese sicher in ihrer Position zu halten, und verhindert ein Verrutschen.
Zusätzlich bildet die Haftcreme nach dem Auftragen eine dünne, elastische Schicht zwischen Zahnersatz und Zahnfleisch und versiegelt diesen Raum. Essensreste können so nicht mehr unter die Prothese gelangen und Sie ersparen sich mögliche Schmerzen, Reizungen und Zahnfleischentzündungen bis hin zu schlechtem Atem.
Bester Sitz
Auch wenn der Zahnersatz eigentlich gut sitzt, kann er durch leichte Bewegungen Ihr Zahnfleisch reizen und sogar verletzen. Hier kann Haftcreme ebenfalls als geschmeidige Schutzschicht helfen, diese kleinen Bewegungen der Prothese zu vermindern.
Beachten Sie dabei bitte jedoch, dass Haftcreme niemals gut sitzende dritte Zähne ersetzen kann! Lassen Sie den richtigen Sitz und den Zustand Ihrer Prothese regelmäßig bei Ihrem Zahnarzt überprüfen und sprechen Sie ihn an, falls das Tragegefühl nicht mehr so angenehm ist, wie es bisher der Fall war. Möglicherweise muss Ihr Arzt Ihre dritten Zähne dann reparieren oder ersetzen.
Tipps zur Anwendung
Bitte schauen Sie sich zuerst die Verpackung der Haftcreme an und lesen Sie sich die Hinweise zum Gebrauch gründlich durch, weil die Angaben zur empfohlenen Auftragsart und ‑menge von Produkt zu Produkt variieren können.
Bevor Sie die Haftcreme auftragen, sollten Sie nun erst einmal Ihre Zahnprothese gründlich und sorgfältig reinigen und trocknen. Dann geben Sie die Creme in einem dünnen Streifen oder in einer Reihe von Punkten auf die Prothese. Starten Sie zunächst mit einer kleinen Menge und tragen Sie diese nicht zu dicht an den Rändern der Prothese auf. Tasten Sie sich dabei ganz langsam an die richtige Menge heran.
Drücken Sie die Zahnprothese beim Einsetzen fest an und halten Sie diese kurz fest. Falls die Haftcreme an den Seiten herausquillt, haben Sie etwas zu viel Menge aufgetragen – diese sollten Sie dann ganz einfach aus Ihrem Mund entfernen.
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Weitere interessante Informationen können Sie auch in unseren Blog-Beiträgen „Zahnersatz – lieber herausnehmbar oder festsitzend?“ und „Dritte Zähne – was kommt auf mich zu?“ nachlesen. Ihr Wissen hierzu können Sie zusätzlich in unserem Quiz zum Thema „Zahnersatz“ testen.
Evolution des menschlichen Gebisses: Warum haben wir überhaupt Zähne?
Wenn unsere Beißer uns Probleme bereiten, kann das ganz schön schmerzhaft werden. Da kann man schon mal ins Grübeln kommen, warum das eigentlich so sein muss und warum unsere Zähne nicht einfach wie bei Haien nachwachsen können. Warum uns die Evolution mit unseren heutigen Zähnen ausgestattet hat, lesen Sie hier.
Kleine Hautschüppchen
Lange Zeit beherrschten zahn- und knochenlose Weichtiere die Weltmeere, dann tauchten die ersten zahnähnlichen Strukturen auf. Diese waren dabei nur kleine Hautschüppchen und dienten zum Schutz vor Feinden – und nur nebenbei zum Fangen und Fressen. So trugen zum Beispiel fossil überlieferte Fische in ihrem – noch kieferlosen – Mund von der Haut gebildete Zähne aus Horn.
Knorpelfische wie Haie und Rochen besitzen noch heute eine Körperhaut, die komplett aus kleinen Hautzähnchen aufgebaut ist. Bei ihren Vorfahren traten vor mehr als 400 Millionen Jahren im Maulbereich die ersten Kieferknochen als stabiler Untergrund auf. Erst dank dieser Kiefer konnten Haie ihren so gefährlichen Biss entwickeln.
Mit der Zeit entfalteten sich die einstigen Hautbildungen der Lebewesen zu immer spezielleren Kauwerkzeugen, konzentrierten sich bei den Säugetieren im Mund und blieben schließlich bei ihnen auf den Rändern der Ober- und Unterkiefer sitzen.
Das Gebiss von Säugetieren: Ein Wunderwerk der Natur!
Bei Säugetieren hat sich die Form der Zähne im Laufe der Zeit drastisch abgewandelt. Denn bei ihnen greifen die Zähne des Oberkiefers erstmals genau in die des Unterkiefers. Darüber hinaus besteht ihr ausgetüfteltes Gebiss je nach Bedarf der einzelnen Art aus verschiedenen Vertretern von Zähnen – teilweise aus Beißern, die sich besser dazu eignen, Beute zu reißen und zu beißen, teilweise aus Zähnen, die Nahrung besser zerschneiden, zermahlen und zermalmen können.
Diese Spezialisierung des Gebisses hat aber unter anderem auch zur Folge gehabt, dass Säugetiere – im Gegensatz zu Haien – leider keinen unbegrenzten Zahn-Ersatz mehr vorzeigen können.
Zähne des modernen Menschen
Während der Entwicklung zum modernen Menschen ist wiederum einiges passiert. Neben dem aufrechten Gang und vielen weiteren Veränderungen wurden unter anderem die Backenzähne immer kleiner, während das Gehirn immer größer wurde. Um dieses weiterhin gut beherbergen zu können, verschoben sich so im Laufe der Zeit auch die Proportionen des menschlichen Schädels.
Diese Entwicklung wurde dadurch angestoßen, dass sich die Ernährungsweise unserer Vorfahren veränderte. So besitzen reine Pflanzenfresser die größten Mahlzähne, damit sie die schwer verdauliche, pflanzliche Nahrung, welche relativ wenig Energie liefert, möglichst fein zerkleinern und gut verarbeiten können. Unsere Vorfahren hingegen konnten durch neue Kulturtechniken wie Kochen und Braten effektiver Nährstoffe und mehr tierische Proteine und Fette gewinnen. So passte sich auch das Gebiss der Menschen über die Jahre hinweg den neuen Gegebenheiten an, schrumpfte und stellte sich auf weichere Nahrung ein.
Der immer erfindungsreicher werdende Mensch verfügte nun zwar über etwas kleinere Zähne, dafür aber über ein immer größer werdendes Gehirn, das die neue Energie sehr gut gebrauchen konnte. Dies alles legte schließlich den Grundstein für die folgenden sozialen, kulturellen und technischen Entwicklungen im Laufe der Menschheitsgeschichte.
Haben Sie weitere Fragen zum Gebiss des modernen Menschen oder möchten Sie einen Termin vereinbaren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Weisheitszahnentfernung: Dauer, Ablauf und Tipps für die Zeit nach der OP
Es ist so weit – die Weisheitszähne müssen raus! Was bei der OP genau passiert und wie Sie sich nach dem Eingriff verhalten sollten, lesen Sie hier.
Wenn die Weisheitszähne drücken
Unsere Weisheitszähne brechen in der Regel zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr durch und müssen sich dann in eine meist schon vollständige Zahnreihe eingliedern. Dabei gibt es in den wenigsten Fällen ausreichend Platz für sie – und deshalb sind die Problembeißer berüchtigt dafür, Schmerzen, Entzündungen und Zahnfehlstellungen zu verursachen.
Um diese Folgen zu vermeiden, ist es oft sinnvoll, die Weisheitszähne zu entfernen. Mehr Informationen hierzu können Sie auch in unseren Blog-Beiträgen „Weisheitszähne – warum sie oft raus müssen“ und „Weisheitszahn-Entzündung – Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Tipps“ nachlesen. Ihr Wissen hierzu können Sie in unserem Quiz zum Thema „Weisheitszähne“ testen.
Wie läuft eine Weisheitszahnentfernung ab?
Für Ihre Praxis ist die Weisheitszahn-OP ein Routineeingriff und kann problemlos ambulant durchgeführt werden. Zunächst werden Sie gründlich untersucht. Mithilfe eines Röntgenbildes kann der Kieferchirurg sich die Lage Ihrer Weisheitszähne genau ansehen, den Eingriff planen und mit Ihnen besprechen, ob alle Weisheitszähne in einer Behandlung entfernt werden sollen.
Meist reichen lokale Betäubungsspritzen für eine Weisheitszahn-OP aus – selbst dann, wenn alle vier Weisheitszähne zugleich gezogen werden. Bei aufwendigeren Eingriffen oder bei großen Ängsten können aber auch eine Vollnarkose oder eine Sedierung zum Einsatz kommen.
Nachdem die betroffene Stelle betäubt worden ist und Sie keine Schmerzen mehr spüren können, kann der Eingriff beginnen. Zunächst wird das Zahnfleisch geöffnet und zur Seite geklappt. Mit speziellen Werkzeugen wird der Weisheitszahn dann zugänglich gemacht und dessen Zahnkrone freigelegt. Wenn die Position des Beißers im Kiefer dies zulässt, wird der Zahn vollständig in einem Stück entfernt. Wenn der Beißer hingegen schräg oder so ungünstig liegt, dass der Zahnarzt ihn nicht ziehen kann, zerlegt und entfernt er ihn in mehreren Teilen. Zum Schluss wird das OP-Areal noch desinfiziert, das Zahnfleisch wieder zugeklappt und die Wunde vernäht. Dann geht es – je nach Plan – mit dem nächsten Beißer weiter.
Dauer der Weisheitszahn-OP
Das Entfernen eines einzelnen Weisheitszahns dauert in den meisten Fällen nicht länger als 20 Minuten. Je nach Anzahl der zu entfernenden Zähne, der Komplexität des Eingriffs sowie der gewünschten Form der Anästhesie kann die benötigte Zeit jedoch deutlich von Patient zu Patient variieren. Wenn alle vier Weisheitszähne gleichzeitig herausgenommen werden, kann die Operation in Einzelfällen bis zu eine Stunde lang dauern.
Nach der OP treten bei den meisten Patienten ziehende Schmerzen und Schwellungen im Gesicht auf – das ist völlig normal. Je nachdem, wie kompliziert die OP war und wie viele Zähne der Chirurg gleichzeitig entfernt hat, sind die Beschwerden von Patient zu Patient verschieden.
Ihr Zahnarzt wird Ihnen aber ein Schmerzmittel, eventuell auch Antibiotika, für die nächste Zeit verschreiben und nach wenigen Tagen schon werden Ihre Beschwerden deutlich abklingen.
In den meisten Fällen ist die Wunde im Kiefer nach sieben Tagen bereits so gut verheilt, dass Ihr Zahnarzt die Fäden ziehen kann. Bei diesem Termin und auch bei den späteren Nachkontrollen wird er noch einmal ganz genau überprüfen, ob der Heilungsprozess ordnungsgemäß verläuft.
Wenn Sie nach der OP starke Beschwerden, auch nach mehreren Tagen noch pochende Schmerzen an der operierten Stelle haben oder starke, nicht nachlassende Nachblutungen und Fieberschübe auftreten, sollten Sie unbedingt schon vorher Ihren Arzt aufsuchen.
Tipps für die Zeit nach der OP
Wenn Sie frühzeitig nach der Weisheitszahn-OP die Wunde kühlen, können Sie die auftretenden Schwellungen verringern. Nutzen Sie hierfür am besten umwickelte Kühlpacks oder kalte Waschlappen.
Ruhen Sie sich außerdem unbedingt aus und verzichten Sie auf Sport und körperlich anstrengende, Blutdruck-steigernde Tätigkeiten und Wärme wie Sauna- und Solariumbesuche. Lagern Sie darüber hinaus Ihren Oberkörper und Kopf nach der OP am besten hoch, damit der Blutdruck in der Wundregion nicht steigt. So tritt weniger Blut aus und eine übermäßige Schwellung kann vermieden werden. Sie sollten idealerweise auch nachts etwas erhöht schlafen.
Denken Sie daran, ausreichend viel zu trinken – zum Beispiel stilles Wasser oder lauwarmen Kamillentee. Am besten nehmen Sie nach der OP weiche, flüssige und kühle oder lauwarme Lebensmittel zu sich. Meiden Sie heiße, harte, krümelige, scharfe und klebrige Nahrungsmittel.
Weil Nikotin, Alkohol und koffeinhaltige Getränke die Wundheilung beeinträchtigen können, sollten Sie während der Zeit der Heilung auf diese Stoffe ebenfalls verzichten. Und weil Milchsäurebakterien Infektionen verursachen können, sollten Sie zusätzlich idealerweise auch ein paar Tage lang Milchprodukte meiden.
Achten Sie weiterhin auf eine vorsichtige Mundhygiene! Nach der Entfernung der Weisheitszähne können Sie Ihre übrigen Beißer mit einer weichen Zahnbürste putzen – die Wunde und ihre unmittelbare Umgebung sollten Sie dabei jedoch unbedingt aussparen. Hilfreich und reinigend ist es auch, den Mund mit einer antibakteriellen Mundspülung oder Wasser sanft auszuspülen.
Haben Sie noch offene Fragen zur Weisheitszahnentfernung oder möchten Sie direkt einen Termin vereinbaren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
Wie läuft eine Funktionsanalyse beim Zahnarzt ab?
Ihr Kiefer schmerzt und Sie sind von Kopf bis Fuß komplett verspannt? Dann kann eine Funktionsanalyse beim Zahnarzt sehr hilfreich sein. Was hierbei genau passiert, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag.
CMD-Diagnostik durch Funktionsanalyse
Das menschliche Kausystem besteht aus Zähnen, Kieferknochen, Kiefergelenken und Muskeln. Schon kleinste Veränderungen wie eine zu hohe Zahnkrone, aber auch Zahnfehlstellungen oder eine Zahnlücke können dabei das komplexe Zusammenspiel durcheinanderbringen. Hierdurch können Schmerzen und Verspannungen der Kau- und Gesichtsmuskulatur verursacht werden – und die Beschwerden können sich vom Kopf- und Nackenbereich auf Ihren gesamten Körper auswirken.
Solche Fehler im Kausystem bezeichnen Zahnärzte als „Craniomandibuläre Dysfunktion“ (CMD). Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie auch in unserem Blog-Beitrag „Was ist eine CMD?“ nachlesen.
Mithilfe der CMD-Funktionsanalyse kann Ihr Zahnarzt untersuchen, wie Ihre Zähne, Kiefergelenke und Ihre Kaumuskulatur zusammenspielen. Er kann Störungen und Veränderungen am Kauapparat und Fehlstellungen der Kiefergelenke erkennen und so die richtige Therapie für Sie auswählen.
Dabei besteht die Funktionsanalyse beim Zahnarzt aus zwei Diagnose-Verfahren, die aufeinander aufbauen – der klinischen und der instrumentellen Funktionsanalyse.
Klinische Funktionsanalyse
Bei der klinischen Funktionsanalyse fragt Ihr Zahnarzt Sie zunächst, ob und wo genau Sie Schmerzen haben, wie lange diese schon andauern und wie stark sie sind. Anschließend untersucht er Ihre Mundöffnung, Ihre Kau‑, Kopf- und Gesichtsmuskulatur sowie die Kiefergelenke, indem er sie mit den Fingerspitzen abtastet.
Dabei prüft er, wie druckempfindlich die Bereiche sind, und wo genau es hakt und schmerzt. Besonders achtet er hierbei auch darauf, ob Einschränkungen beim Mundöffnen und bei den Kaubewegungen vorliegen und ob er Kiefergelenkgeräusche feststellen kann.
Außerdem sieht er sich Ihre Körper- und Kopfhaltung genau an. Denn bereits Fehlhaltungen wie ein schräg gehaltener Kopf können sehr wichtige Hinweise auf eine mögliche CMD-Erkrankung liefern.
Um einen falschen Biss zu erkennen, lässt Ihr Zahnarzt Sie dann auf eine färbende Folie beißen. Anhand des Abdrucks kann er feststellen, ob bestimmte Zähne oder Zahnreihen früher aufeinanderbeißen als der Rest der Zähne. Diese sogenannten Frühkontakte können zum Beispiel durch zu hoch liegende Füllungen entstehen.
Instrumentelle Funktionsanalyse
Bei der instrumentellen Funktionsanalyse werden nun, wie der Name schon sagt, Instrumente eingesetzt, um die Kaubewegungen und die Position Ihrer Kiefergelenke noch eingehender analysieren zu können.
Meist kommt zunächst ein Bissregistrat zum Einsatz. Dies ist eine weiche Platte aus Kunststoff, Wachs oder manchmal auch Metall, auf die Sie beißen müssen. Das Registrat zeichnet nun die Zahnkontakte und die aktuelle Lagebeziehung von Unterkiefer und Oberkiefer zueinander auf.
Zur weiteren Analyse wird ein Gesichtsbogen eingesetzt. Dieser besteht aus einer Nasenstütze, einer Bissgabel und zwei Stützen, die auf beiden Seiten Ihres Kopfes auf Höhe der Ohren befestigt werden. Sie beißen nun auf die Bissgabel und das Messgerät liefert individuelle, exakte Daten über die genaue Stellung von Unter- zu Oberkiefer und zur Schädelbasis.
Aus den gewonnenen Daten werden nun Gipsmodelle Ihrer beiden Kiefer angefertigt, die anschließend in den sogenannten Artikulator eingesetzt werden. Die mit dem Gesichtsbogen ermittelten Messdaten werden ebenfalls auf den Artikulator übertragen.
Dieses technische Gerät simuliert nun Ihre Kaubewegungen und das Zusammenspiel Ihrer Zähne. Auf diese Weise kann Ihr Zahnarzt schon kleinste Fehlfunktionen Ihres Kiefers erkennen. Er kann darüber hinaus mithilfe der Simulation die Lagebeziehung zwischen Ihren Zähnen und Ihrem Kiefer so oft verändern, bis er die für Sie optimale Lage erreicht hat. Auf Basis der gewonnenen Daten kann Ihr Arzt dann einen individuellen Behandlungsplan für Sie erstellen.
Mittlerweile gibt es zusätzlich auch die Möglichkeit, die instrumentelle Funktionsanalyse mit Hilfe eines computergestützten Verfahrens durchzuführen. Dabei werden die Bewegungen und der Kaudruck von Sensoren aufgezeichnet und die Messdaten digital dargestellt.
Die instrumentelle Funktionsanalyse kann ebenfalls durch Röntgenaufnahmen, Magnetresonanzaufnahmen oder Computertomografien ergänzt werden.
Wie geht’s nach der Funktionsanalyse weiter?
Die Maßnahmen, die zur Behandlung einer CMD getroffen werden, richten sich nach der Ausprägung der festgestellten Fehlfunktionen und können bei jedem Patienten unterschiedlich ausfallen.
In der Regel wird eine CMD mit einer individuell angepassten Aufbissschiene behandelt. Diese sorgt dafür, dass Ihr Kiefer wieder eine normale und gesunde Stellung erhält, dass sich Ihre Kau- und Kiefermuskulatur entspannen kann und Ihre Kiefergelenke entlastet werden.
Wenn die Ursache für die CMD in einem schlecht sitzenden Zahnersatz liegt, kann dieser wiederum angepasst oder ausgetauscht werden, um die Kiefergelenke wieder in die korrekte Position zu bringen. Verschobene Zähne können ebenfalls gerichtet und fehlende Zähne ersetzt werden, um einen gesunden Biss wiederherzustellen.
Abhängig von der Ursache für Ihre Beschwerden können zur fachübergreifenden Behandlung auch Kieferorthopäden, Orthopäden, Physiotherapeuten, Neurologen und Psychologen miteinbezogen werden.
Sind psychische Belastungen der Auslöser für eine CMD, können Ihnen auch Massagen und bestimmte Entspannungsübungen dabei helfen, Stress zu verarbeiten, die Spannung von Ihren Zähnen und Ihrem Kiefer zu nehmen, Ihre Muskulatur zu entlasten und die CMD-Symptome langfristig zu reduzieren.
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Weisheitszahn-Entzündung – Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Tipps
Wenn sich Weisheitszähne entzünden, müssen Sie sich auf starke Schmerzen gefasst machen. Wie es hierzu kommen kann, welche Symptome auftreten und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag.
Wie entstehen Weisheitszahn-Entzündungen?
Weisheitszähne stellen ein Überbleibsel aus der Steinzeit dar. Damals mussten die Menschen ihr Essen noch unverarbeitet zerkauen und haben sich vielleicht über ihre hintersten Beißer gefreut. Heutzutage nützen uns die Weisheitszähne jedoch recht wenig – im Gegenteil: Sie bringen meist einige Herausforderungen mit sich.
Entzündungen an den Weisheitszähnen können verschiedene Ursachen haben. Häufig ist im Kiefer nicht ausreichend Platz für die Weisheitszähne vorhanden, sodass es zu Problemen beim Zahndurchbruch kommt. Der betroffene Weisheitszahn bricht in diesem Fall dann entweder gar nicht oder nur teilweise und Stück für Stück durch. Gerade im letzten Fall können Bakterien nun sehr leicht in den Raum zwischen Zahn und offenem Zahnfleisch eindringen und dort – bei jedem weiteren kleinen Schub – Entzündungen verursachen.
Ein weiterer Grund für Weisheitszahn-Entzündungen stellt eine mangelnde Mundhygiene dar. Denn weil es sehr schwierig ist, mit der Zahnbürste den hintersten Rand Ihrer Mundhöhle zu erreichen, kann sich dort schnell Belag absetzen und einen idealen Nährboden für Bakterien bilden. So steigt hier also zusätzlich das Risiko für Entzündungen und Karies.
Symptome einer Weisheitszahn-Entzündung
Typische Anzeichen für eine Entzündung von Weisheitszähnen sind ein gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch sowie Zahn- und Kieferschmerzen, die auch in die umliegende Kopf‑, Ohr- und Halsregion ausstrahlen können.
Zusätzlich kann das Zahnfleisch Zahnfleischtaschen bilden und eitrig sein. Hierdurch kommt es häufig auch zu Mundgeruch. Darüber hinaus können Druckgefühle am Kiefer, Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes und beim Kauen sowie Schluckbeschwerden auftreten.
Wenn die Entzündung schon fortgeschritten ist, können auch allgemeine Beschwerden wie Unwohlsein, Fieber und geschwollene Lymphknoten hinzukommen.
Weisheitszahn-Entzündung – ab zum Zahnarzt
Wenn Sie unter den genannten Beschwerden leiden, sollten Sie unbedingt schnellstmöglich Ihrem Zahnarzt einen Besuch abstatten. Dieser wird Ihr Gebiss gründlich untersuchen, den Zustand Ihrer Weisheitszähne beurteilen und feststellen, ob eine Entfernung notwendig ist oder ob – abhängig von der konkreten Ursache und auch davon, wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist – andere Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen.
Wann immer es möglich ist, sollten natürliche Zähne zwar erhalten werden.
Im Fall einer akuten Weisheitszahn-Entzündung kann Ihr Zahnarzt zum Beispiel den Raum zwischen Zahnfleisch und Zahn gründlich reinigen und gegebenenfalls Sekret ablassen, um die Bakterien zu beseitigen. Außerdem kann er in schweren Fällen auch ein Antibiotikum verschreiben.
Häufig treten Probleme mit den Weisheitszähnen aber immer wieder auf, weshalb eine Weisheitszahnentfernung in vielen Fällen sinnvoll ist und oft von Ihrem Zahnarzt empfohlen wird. Nur so können dann zukünftige Entzündungen verhindert und Ihre Mundgesundheit gesichert werden. Weitere Gründe für eine Weisheitszahn-Extraktion und noch mehr Informationen hierzu können Sie auch in unserem Blog-Beitrag „Weisheitszähne – warum sie oft raus müssen“ nachlesen. Ihr Wissen können Sie auch in unserem Quiz zum Thema „Weisheitszähne“ testen.
Vor einer Weisheitszahnentfernung muss übrigens unbedingt erst einmal die Entzündung vollständig abheilen, damit eine Ausbreitung der Infektion, Blutungen und eine gestörte Wundheilung vermieden werden.
Erste-Hilfe-Tipps: Was tun, wenn ein Weisheitszahn entzündet ist?
Wenn Sie aus irgendeinem Grund nicht direkt zu Ihrem Zahnarzt gehen können, können Ihnen zur Überbrückung auch ein paar Hausmittel helfen und ein bisschen Linderung verschaffen.
So können Sie die betroffene Stelle zum Beispiel von außen mit einem Kühlakku, einem kalten, feuchten Tuch oder einem Eisbeutel kühlen, um Ihre Schmerzen zu lindern und Schwellungen abklingen zu lassen. Achten Sie dabei bitte darauf, dass Sie den Kühlakku oder den Eisbeutel nicht direkt auf Ihre Haut legen, sondern vorher mit einem Handtuch umwickeln.
Zusätzlich können Sie Salzlösungen, antibakterielle Mundspülungen aus der Apotheke oder auch entzündungshemmende Tees aus Salbei, Pfefferminze oder Kamille als Spülungen einsetzen. Schmerzmittel können ebenfalls helfen.
Versuchen Sie außerdem, den betroffenen Bereich zu schonen und vermeiden Sie das Kauen auf der entsprechenden Seite. In jedem Fall sollten Sie auch bei starken Schmerzen weiterhin auf eine gründliche Mundhygiene achten! Putzen Sie Ihre Zähne vorsichtig und greifen Sie gegebenenfalls auf eine weiche Zahnbürste, Mundspülungen oder antibakterielle Gels zurück.
Hausmittel können im besten Fall Ihre Beschwerden vorübergehend lindern. Das ursächliche Problem lösen sie jedoch nicht. Darum sollten Sie bei einer Weisheitszahn-Entzündung auf jeden Fall so schnell wie möglich Ihren Zahnarzt aufsuchen.
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Was ist eine CMD?
Haben Sie schon einmal von einer „CMD“ gehört? Was sich dahinter verbirgt und wie Ihr Zahnarzt Ihnen helfen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
CMD steht für „Craniomandibuläre Dysfunktion“. Sie bezeichnet eine Funktionsstörung des Kausystems, die schließlich in einer Kiefergelenksfehlstellung mündet.
Welche Ursachen können eine CMD auslösen?
Meist stellt eine Zahnfehlstellung die Ursache für eine CMD dar. Diese kann beispielsweise durch eine Zahnlücke, schlecht sitzenden Zahnersatz oder eine zu hohe oder niedrige Zahnfüllung hervorgerufen werden.
Denn schon kleinste Abweichungen im Bereich der Zähne und des Kiefers können das harmonische, perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer, zwischen Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Zähnen, stören und das Kiefergelenk aus dem Gleichgewicht bringen.
Wenn Ober- und Unterkiefer nun nicht mehr optimal aufeinander treffen, versucht Ihre Kaumuskulatur, dies auszugleichen. In der Folge verspannen sich die überbeanspruchten und ungleichmäßig belasteten Muskeln jedoch stark.
Weil die Nerven und Muskeln Ihres Kausystems wiederum eng mit Ihrem Nacken und Rücken verbunden sind, kann sich die Fehlfunktion im Kiefer ganz einfach auf den gesamten Körper auswirken. Schmerzen, Muskelverspannungen und andere Beschwerden können sich von der Kiefermuskulatur ausgehend in Ihrem ganzen Körper verteilen.
Zusätzlich können auch Stress und seelische Belastungen eine CMD auslösen. Wer ständig unter starkem Druck steht, beißt oftmals auch die Zähne stark zusammen oder knirscht nachts mit den Beißern. Auf lange Sicht kann Ihr Körper die Über- und Fehlbelastung dann nicht mehr kompensieren und verspannt sich. Zusätzlich können die durch das Zähneknirschen abgeschliffenen Kauflächen Ihrer Beißer ebenfalls das harmonische Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer stören.
Weiterhin können Fehlhaltungen und mangelnde Bewegung die Entstehung einer CMD begünstigen.
Symptome: Wie äußert sich eine CMD?
Eine Funktionsstörung des Kausystems zieht verschiedene Beschwerden nach sich, die sich auf den gesamten Körper auswirken können.
Mögliche Symptome können Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken, Sprechen oder Öffnen des Kiefers, lockere und abgeschliffene Zähne, Knacken oder Reibung im Kiefergelenk, Verspannungen sowie Zahn‑, Kiefer‑, Gesichts‑, Kopf‑, Ohren‑, Augen‑, Nacken‑, Schulter‑, Rücken- und Gelenkschmerzen, Schwindelgefühle, Gleichgewichtsstörungen, Tinnitus, Doppeltsehen, Augenflimmern, Lichtempfindlichkeit sowie Taubheitsgefühle in Armen und Beinen sein.
Wie wird eine CMD behandelt?
Wenn Sie CMD-Beschwerden, insbesondere Auffälligkeiten im Zahn- und Kieferbereich, bemerken, sollten Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren.
Dieser wird Ihre Kiefergelenke und Ihre Kaumuskulatur zunächst einmal gründlich untersuchen und eine sogenannte Funktionsanalyse erstellen, um eventuell vorhandene Funktionsstörungen aufzudecken und die Auslöser hierfür herauszufinden. Er kann außerdem beispielsweise Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) anfertigen lassen.
In der Regel wird die CMD dann mit einer individuell angepassten Aufbissschiene behandelt. Diese wird meist nachts getragen und sorgt dafür, dass Ihr Kiefer wieder eine normale und gesunde Stellung erhält, dass sich Ihre Kau- und Kiefermuskulatur entspannen kann und Ihre Kiefergelenke entlastet werden.
Langfristig ist es aber nötig, das ursächliche Problem der CMD zu behandeln. So kann eine Zahnfehlstellung zum Beispiel durch kieferorthopädische Maßnahmen korrigiert werden oder auch, indem Zahnersatz und Zahnfüllungen anpasst oder neu eingesetzt werden.
Wenn die CMD hingegen durch Zähneknirschen ausgelöst wurde, kann Ihnen eine Knirscherschiene helfen, Ihre Zähne zu schützen und Ihre Kiefermuskulatur zu entlasten. Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie auch in unserem Blog-Beitrag „Zähneknirschen – Ursachen, Folgen und Behandlung“ nachlesen. Ihr Wissen hierzu können Sie in unserem Quiz zum Thema „Zähneknirschen“ testen.
Abhängig von Ihren individuellen Symptomen können für eine ganzheitliche CMD-Behandlung außerdem weitere Therapien aus anderen Fachrichtungen notwendig sein – beispielsweise aus der Orthopädie, Neurologie, Psychologie oder Physiotherapie.
Auch Massagen und bestimmte Entspannungsübungen können Ihnen dabei helfen, Stress zu verarbeiten, die Spannung von Ihren Zähnen und Ihrem Kiefer zu nehmen, Ihre Muskulatur zu entlasten und die CMD-Symptome langfristig zu reduzieren.
Wie kann ich einer CMD vorbeugen?
Passen Sie auf sich auf, beißen Sie nicht immer nur die Zähne zusammen, sondern gönnen Sie sich auch regelmäßige Entspannungsphasen – und nehmen Sie vor allem die regelmäßigen Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt wahr! Denn bei diesen kann der Experte erste Anzeichen einer CMD erkennen, zum Beispiel auffällige Abnutzungserscheinungen an Ihren Beißern.
Wenn Sie eine starke Anspannung Ihrer Kiefergelenke, nächtliches Zähneknirschen oder weitere CMD-Symptome bemerken, sollten Sie möglichst frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
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Wie Problem-Beißer mit Rückenschmerzen zusammenhängen können
Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Nicht immer ist jedoch die Wirbelsäule selbst das Problem – häufig sind auch kranke Zähne oder Fehlfunktionen von Kiefergelenken dafür verantwortlich. Warum dies so ist, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Wechselwirkungen zwischen Rücken und Kiefergelenken
Die Nerven und Muskeln Ihres Kausystems sind eng mit Ihrem Nacken und Rücken verbunden. Wenn es eine Fehlfunktion im Kiefer gibt – dabei reichen schon kleinere Abweichungen aus – so kann das heftige Auswirkungen auf den gesamten Körper nach sich ziehen.
Meist steckt eine sogenannte Craniomandibuläre Dysfunktion (kurz: CMD) dahinter. Diese stellt eine Funktionsstörung des Kausystems dar, die in einer Kiefergelenksfehlstellung mündet. Wenn das perfekte Zusammenspiel von Unter- und Oberkiefer gestört ist und diese nicht optimal aufeinander passen, versucht Ihre Kaumuskulatur, dies auszugleichen. In der Folge verspannen sich die überbeanspruchten Muskeln jedoch – und das dann nicht nur im Kiefer, sondern auch im weiteren, verbundenen Umfeld. In der Folge können Kopf‑, Ohren- Nacken‑, Schulter‑, Rücken- und sogar Hüftschmerzen auftreten. Ebenso kann es beispielsweise zu Tinnitus, Schwindelgefühlen und Sehstörungen bis hin zu Taubheitsgefühlen in Beinen und Armen kommen.
Eine CMD kann verschiedene Ursachen haben. Meist stecken Fehlstellungen der Zähne, fehlende Beißer oder schlecht sitzender Zahnersatz dahinter. Bereits diese kleinen Abweichungen können ausreichen, um das Kiefergelenk aus dem Gleichgewicht zu bringen und das perfekte Zusammenspiel von Unter- und Oberkiefer zu stören. Psychischer Stress kann ebenfalls dazu führen, dass der Kiefer angespannt ist und es zu dauerhaften Schmerzen kommt.
Hilfe beim Zahnarzt
Wenn Sie unter dauerhaft anhaltenden Rückenproblemen ohne feststellbare Ursache leiden – und insbesondere dann, wenn Sie zudem weitere Beschwerden wie nächtliches Zähneknirschen, Schmerzen an den Kiefergelenken, Knacken beim Kauen, einen ungleichmäßigen Biss oder allgemeine Zahnschmerzen bemerken, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren.
Dieser untersucht Sie gründlich und hilft Ihnen, herauszufinden, ob Ihre Zähne oder Ihr Kiefer für Ihre Rückenschmerzen verantwortlich sind. Daraufhin kann er die richtigen Maßnahmen einleiten, um die Ursache für das Problem zu beseitigen und Ihre Beschwerden zu lindern.
Eine Möglichkeit hierfür kann zum Beispiel eine Aufbissschiene darstellen. Diese wird nachts getragen und sorgt dafür, dass Ihr Kiefer wieder eine normale und gesunde Stellung erhält, dass sich Ihre Kau- und Kiefermuskulatur entspannen kann und Ihre Kiefergelenke entlastet werden.
Möglicherweise korrigiert Ihr Zahnarzt auch Ihren Zahnersatz oder behandelt ein paar Problembeißer, wenn diese die Funktionsstörung Ihres Kausystems ausgelöst haben.
Weiterhin können Übungen zur Stärkung des Rückens und des Kiefersystems, Massagen, Wärmeanwendungen und Entspannungsübungen zusätzlich dabei helfen, die Spannung von Ihrem Kiefer zu nehmen und die Beschwerden im Rücken- und Nackenbereich zu lindern.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie gleich einen Termin vereinbaren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
Wenn Sie darüber hinaus gerne wissen möchten, auf welche Art und Weise Problemstellen in Ihrem Mundbereich zusätzlich Ihre allgemeine Gesundheit beeinflussen können, werfen Sie gerne einmal einen Blick in unseren Blog-Beitrag „Wie sich kranke Zähne auf Ihre Allgemeingesundheit auswirken können“.
Zahnarztinstrumente: Welche gibt es und wie werden sie eingesetzt?
Wenn Sie auf dem Stuhl bei Ihrem Zahnarzt sitzen und die vielen unbekannten Instrumente dort erblicken – wird Ihnen dann vielleicht auch ein bisschen mulmig? Eigentlich sind diese Werkzeuge aber viel harmloser, als sie aussehen! Wir stellen Ihnen die wichtigsten hier direkt einmal vor.
Auch wenn die Instrumente auf den ersten Blick ein bisschen unheimlich aussehen, müssen Sie sich nicht davor fürchten – denn Ihr Zahnarzt geht bei der Behandlung sehr vorsichtig mit ihnen um. Das Grundbesteck für eine Untersuchung besteht dabei aus dem Mundspiegel, der Pinzette und der Sonde.
Das Grundbesteck beim Zahnarzt
Eines der wichtigsten zahnärztlichen Instrumente stellt der sogenannte Mundspiegel dar. Mit diesem kleinen runden Spiegel an einem langen Griff kann Ihr Zahnarzt auch schlecht einsehbare Stellen in Ihrer Mundhöhle – zum Beispiel Ihre hinten liegenden Backenzähne und die Innenseiten Ihrer Zähne – begutachten. Außerdem kann er mithilfe des Mundspiegels bei Bedarf Ihre Zunge zur Seite und die Innenseiten Ihrer Wangen nach außen drücken, um sich bestimmte Bereiche in der Mundhöhle besser anschauen zu können.
Die Pinzette nutzt Ihr Zahnarzt, um Behandlungsmaterialien sauber in Ihren Mundraum oder wieder dort herauszutransportieren. So kann er zum Beispiel gelockerte Füllungs- oder Zahnteile entfernen oder Watterollen platzieren.
Mithilfe der sogenannten Sonde untersucht der Zahnarzt Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch gründlich. Er beurteilt zum Beispiel die Rauigkeit Ihrer Zahnoberflächen, überprüft Ihre Beißer auf Karies, wie tief die Zahnfleischtaschen sind und wie dicht der Randschluss von Kronen und Füllungen ist. Für jeden Anwendungsbereich steht dabei eine bestimmte Sonde zur Verfügung. Die Standardausführung der Sonde ist von ihrem Griff weg fast rechtwinklig abgebogen und mit einer feinen Spitze versehen.
Zahnarztinstrumente für Behandlungen
In Ihrem Mund erfüllt der Speichel sehr viele wichtige Aufgaben. Bei zahnärztlichen Behandlungen ist er jedoch nicht so praktisch. Denn Füllungen halten beispielsweise nur, wenn sie nicht mit zu viel Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Während der Behandlung wird deshalb ein sogenannter Speichelabsauger eingesetzt. Dieser ist ein langer Schlauch mit wechselbarem Mundstück, der an einer Absaugvorrichtung angeschlossen ist. Während eines Eingriffs kann die Assistenz des Zahnarztes nun ganz einfach damit den überflüssigen Speichel oder auch Wasser aus Ihrem Mund absaugen. So wird die behandelte Stelle in Ihrem Mund schön trocken und übersichtlich gehalten.
Sogenannte Scaler und Küretten wiederum stellen feine Zahnreiniger dar. Sie sind in vielen verschiedenen Größen und Ausführungen verfügbar und werden eingesetzt, um Ablagerungen, Zahnstein und Zahnbelag von Ihren Zähnen und vom Zahnfleischrand zu entfernen.
Das wohl am meisten gefürchtete Zahnarztinstrument ist für viele Patienten der Zahnbohrer. Dabei spielt er bei vielen Behandlungen eine sehr wichtige Rolle. Denn mit dem Bohrer kann Ihr Zahnarzt ganz einfach die von Karies befallenen Bestandteile eines Beißers abtragen. Außerdem kann er damit Höhlungen anfertigen, in die später die Füllungen einsetzt werden, sowie alte Zahnfüllungen entfernen. Neben dem Bohren selbst kann Ihr Arzt das Instrument mit unterschiedlichen Aufsätzen auch zum Schleifen und Polieren verwenden. Im Blog-Beitrag „Wenn der Zahnarzt bohren muss – Ablauf, Schmerzen und Heilung“ erhalten Sie viele weitere interessante Informationen zu diesem Thema.
Wenn ein Zahn gezogen werden muss, verwendet Ihr Arzt eine sogenannte Zahnzange. Je nach Einsatzgebiet stehen ihm dabei auch hier verschiedene Exemplare zur Verfügung – spezielle Zangen für Ober- und Unterkiefer, aber auch besondere Ausführungen für die unterschiedlichen Beißer, zum Beispiel für die einwurzeligen Front- und die mehrwurzeligen Seitenzähne.
Genaueres dazu, wann es zu einer Zahnextraktion kommt, wie das Ganze abläuft und was Sie nach der Behandlung beachten müssen, können Sie im Blog-Beitrag „Zahnentfernung: Gründe, Ablauf und Verhaltenstipps“ nachlesen.
Keine Angst vorm Zahnarzt!
Sie sehen also, die Instrumente in der Praxis sehen vielleicht auf den ersten Blick ein bisschen unheimlich aus – in den Händen Ihres Zahnarztes stellen sie jedoch hocheffiziente und harmlose Werkzeuge dar, die Ihnen dabei helfen, Ihre Zahngesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Und falls bei einer Behandlung doch einmal Schmerzen auftreten könnten, berät Ihr Zahnarzt Sie gerne und wird Ihnen ein zuverlässiges Betäubungsmittel empfehlen.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie direkt einen Termin vereinbaren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!
Stomatitis aphtosa: Ursachen, Symptome und Behandlung
Eine Mundschleimhautentzündung kann sehr schmerzhaft sein! Was genau hinter der Stomatitis aphtosa steckt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ursachen: Was löst eine Stomatitis aphtosa aus?
Mundschleimhautentzündungen können sehr schmerzhaft sein, in vielen verschiedenen Formen und Ausprägungen auftreten und unterschiedliche Ursachen haben. Die sogenannte Stomatitis aphtosa wird dabei vom Herpes-Simplex-Virus vom Typ 1 (HSV‑1) ausgelöst.
Hieran erkranken hauptsächlich Babys, Kleinkinder und Kinder bis zum fünften Lebensjahr. Seltener tritt die Mundschleimhauterkrankung bei Erwachsenen auf. In diesen Fällen tragen dann meist eine Grunderkrankung, ein geschwächtes Immunsystem oder auch eine vorgeschädigte Mundschleimhaut dazu bei, dass die Erreger ein leichteres Spiel haben und die Infektion in vollem Ausmaß ausbricht.
Unter Umständen kann eine Infektion mit dem HSV‑1 aber auch völlig unbemerkt bleiben und ganz ohne Symptome verlaufen. Besonders bei Erwachsenen fallen die Symptome meist etwas schwächer aus als bei kleineren Kindern.
Ablauf und Symptome
Eine Stomatitis aphtosa kann in verschiedenen Ausprägungen und mit unterschiedlich starken Verläufen und Symptomen auftreten. Sie kann örtlich begrenzt sein, sie kann aber auch die gesamte Schleimhaut in Mund und Rachen bis hin zum Zahnfleisch umfassen. Oft ist dabei sogar nicht nur der Mundraum betroffen, sondern auch der restliche Körper.
So kann die Entzündung mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Fieber und geschwollenen Lymphknoten am Hals beginnen. Dann kann das Zahnfleisch sich röten, anschwellen und bluten. Die Mundinnenseiten können sich ebenfalls entzünden und zahlreiche schmerzhafte Bläschen können sich an der Mundschleimhaut – am Gaumen, am Zahnfleisch, an der Zunge und an den Lippen – verteilen. Diese Bläschen können nun eitern, aufplatzen und Geschwüre und schmerzhafte Krusten in der Schleimhaut bilden. Dadurch können das Essen und Trinken sehr unangenehm sein und große Schmerzen bereiten. Typisch für eine Stomatitis aphtosa sind außerdem ein intensiver Mundgeruch und vermehrter Speichelfluss.
Je nachdem, wie schlimm der Ausbruch und wie stark die Immunabwehr ist, kann die Stomatitis aphtosa unterschiedlich lange andauern. Unbehandelt heilt sie meist nach zwei bis drei Wochen ab. Die Bläschen gehen dann narbenlos wieder zurück.
Die Erkrankung ist dabei hochgradig ansteckend und wird durch Tröpfchen übertragen, solange Bläschen im Mund vorhanden sind. Erst wenn alle Bläschen und entzündeten Stellen ausgetrocknet sind, besteht keine Gefahr einer Ansteckung mehr.
Nach einer überstandenen Stomatitis aphtosa bleiben die HSV-1-Viren allerdings ein Leben lang im Körper zurück und können in manchen Fällen erneut aktiv werden – wenn zum Beispiel die Immunabwehr geschwächt ist. Dann können sie wiederum Herpesinfektionen auslösen – in den meisten Fällen den Lippenherpes.
Behandlung und Linderung der Schmerzen
Leichte Formen der Stomatitis aphtosa heilen in der Regel innerhalb von wenigen Tagen von alleine ab. Wenn die Mundschleimhautentzündung allerdings länger andauert oder bei einem Baby oder Kleinkind auftritt, wenn Begleitsymptome wie hohes Fieber oder Atemnot hinzukommen oder wenn die Beschwerden so stark sind, dass Sie kein Essen und keine Getränke mehr zu sich nehmen können, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Die Behandlung ist dabei abhängig von der Ausbreitung und dem Schweregrad der Erkrankung. Meist konzentriert sie sich aber vor allem auf die Linderung der Symptome und Schmerzen. Hierzu können zum Beispiel fiebersenkende Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen eingesetzt werden.
Auch desinfizierende, entzündungshemmende und lokal betäubende Lösungen zum Gurgeln und Spülen, Sprays, Gele und Lutschpastillen sowie Hausmittel wie Heilpflanzentees, Kochsalzlösungen und Eiswürfel können die Symptome und Schmerzen lindern.
Virushemmende Medikamente werden hingegen meist nur bei einem schweren Verlauf vom Arzt verordnet.
Zusätzlich sollten Sie darauf achten, keine heißen, scharfen, stark gewürzten, säurehaltigen, harten und kantigen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Stattdessen sollten Sie es mit milder, weicher, kühler oder lauwarmer Kost wie zum Beispiel mit püriertem oder gekochtem Gemüse, Nudeln oder Joghurt und Banane versuchen.
Achten Sie außerdem darauf, ausreichend viel zu trinken – ein Strohhalm kann hierbei sehr hilfreich sein! Zudem sollten Sie auf Alkohol und Nikotin besser verzichten.
Wie kann ich einer Stomatitis aphtosa vorbeugen?
Grundsätzlich gilt: Eine gute Mundhygiene schützt vor allen Erkrankungen im Mundraum. Achten Sie also darauf, Ihre Zähne und Ihre Zahnzwischenräume immer gründlich und sorgfältig zu putzen! Und denken Sie außerdem an die Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt.
Einer Stomatitis aphtosa können Sie weiterhin vorbeugen, indem Sie ausreichend viel trinken und Ihr Immunsystem stärken – denn ein starkes Immunsystem kann Erreger viel besser abwehren. Hierfür sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft sowie auf ausreichend viel Schlaf und Entspannung achten.
Wenn eine Person in Ihrem näheren Umfeld unter einer Stomatitis aphtosa leidet, sollten Sie unbedingt verschiedene Hygienemaßnahmen einhalten.
So sollten Sie zum Beispiel engen Körperkontakt vermeiden und sich immer gründlich die Hände waschen. Desinfizieren Sie außerdem die Gegenstände, die in Kontakt mit der infizierten Person gekommen sind, und teilen Sie sich mit ihr nicht das Essgeschirr, Besteck, Gläser oder auch Handtücher!
Haben Sie weitere Fragen zum Thema oder möchten Sie einen Termin vereinbaren? Dann können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen.